Strahlender November-Morgen, kalt, windig aber trocken – bestes Raubfischwetter. Die Jugendgruppe des ASV Gifhorn hat an zwei Samstagen in diesem Monat die Gewässer unsicher gemacht und Räuber verfolgt. Hecht, Barsch und Zander wurden gesucht. Mit Spinner, Blinker Wobbler und Gummifisch wurde dem Schuppenwild nachgestellt. Nehmen die Räuber überhand, kommt das Gleichgewicht zwischen Friedfischen und Raubfischen im Gewässer durcheinander. Jugendwart Wolfgang Adena, unterstützt von Michael Radtke wählten die Angelplätze für die Kinder und Jugendlichen mit Bedacht aus. Nach Möglichkeit sollte jeder Jungangler zum Jahresabschluss mal eine wirklich großen Fisch an die Rute und letztlich in die Pfanne bekommen. Keine leichte Aufgabe, da wir dieses Jahr schon viele Angeltage, aber noch nicht so viele Fangtage hatten.
Aber in diesem Jahr ist der Saisonausklang wirklich geglückt. Am ersten Samstag, Anfang des Monats wurden fünf Hechte erbeutet von denen der Größte über 80cm groß war. Einer von den glücklichen
Fängern war Moritz. Bei ihm zeigte sich aber heute wie nah Glück und Pech beieinander liegen: Schon nach wenigen Minuten – Tim hatte gerade einen 70er abgeräumt, hatte er einen Riesen von 80 –
90cm am Band. Schwer, die Rute hoch zu halten, wenn so ein Monster am anderen Ende zieht. Aufregender Drill, Äste im Wasser und am Ufer, aber Moritz meistert das geschickt und Tim springt herbei
– den noch nassen Kescher im Griff. Langsam zieht Moritz den Fisch über den Kescher, der gelbe Spinner pendelt locker über die Oberlippe des Monsters. Was ist das – der Fisch ist über dem
Kescher, Tim versucht diesen zu heben aber der Fisch hängt noch mit einem Viertel seiner Länge daneben, krümmt sich kurz und dann ist er wieder vom Kescher weg. 2. Versuch: Tim versucht den
Kescher weiter unter das Tier zu schieben, wieder ein Aufbäumen und eine Drehung, der Spinner verhakt sich im Kescher und - weg ist der Fisch!
Moral von der Geschichte: gehe nicht mit einem zu kleinen Kescher los, wenn Du große Fische fangen willst und hab ihn auf jeden Fall aufgebaut und griffbereit.
An anderer Stelle werden Freundschaften geknüpft – man hilft sich untereinander: Phillip hing wieder mal in einem der zahlreichen Äste im Wasser mit seinem Spinner fest. Glücklicherweise hatte Finn seinen Anker dabei und damit konnte der Ast mit dem Spinner geborgen werden. Kein Materialverlust, kein mühsames Knoten neuer Montagen. Den 57er Hecht von Phillip konnte Finn sicher mit seinem Kescher landen. Als ihm wenig später die Rute zerbrach konnte Phillip sich revanchieren und ihm seine Ersatzrute leihen, damit die Angelei auch für Finn weiter gehen konnte.
Wie schnell es mit den Hechten gehen kann, merkte Lennert, der seinen Köder dem Hecht praktisch direkt vor das Maul geworfen haben musste, denn kaum war sein Köder das erste Mal im Wasser gelandet, hatte er auch schon seinen ersten Hecht. Auch an diesem zweiten Tag wurden mehr als 7 Räuber erbeutet, auch ein Barsch war dabei. In Summe gab es viele glückliche Gesichter, es ist auch schön, an einem solchen Tag einfach dabei gewesen zu sein.
Bernd Heise